Der Afrikanische Wels ist in der Aquaponik auf dem Vormarsch

 

 

 

 
Quelle: Wikimedia / W.A. Djatmiko

 

 

 

Vor ein paar Tagen haben wir eine Fischzuchtanlage in der Nähe von Würzburg besucht. Dort werden ausschließlich Afrikanische Welse (Clarias gariepinus) gezüchtet. Die Familie Oppmann gab ihrem Produkt den Namen "Frankenwels". Er verfügt über eine einzigartige Fleischqualität.

Jedoch nicht nur Ernährungsphysiologisch kann der Wels possitiv bewertet werden, sondern auch als Zuchtfisch hat er eine großer Bedeutung. Die Welse haben die Eigenschaft, dass sie in Sümpfen und Brackwasser überleben können. Selbst die Trockenzeit überleben sie z.B. in einem Schlammloch, da sie Luft über ihr Maul aufnehmen können. Bei dieser Welsart handelt es sich um einen Warmwasserfisch. Rudi Oppmann erklärte uns, dass sie ihre Aquakultur mit einer Wassertemperatur von 27 Grad betreiben. Die Energie kommt aus einer Biogasanlage. Nur so rechnet sich diese Fischzuchtanlage. Interessant ist, dass der Wels einen ph-Wert von 5,5 bis 6,5 bevorzugt. Für die Aquaponik ist er aus diesem Grund sehr interessant. Was die Futterverwertung betrifft, kann der Wels punkten. Er nimmt in 4 bis 5 Monaten von 10 Gramm auf 1,2 Kg zu.

 

Mehr unter folgendem Link: http://aquaponics-deutschland.blogspot.de/2017/05/der-afrikanische-wels-ist-in-der.html


Landwirtschaftsschule, Abteilung Landwirtschaft, Wertingen
Abschlussfahrt führte in elf deutsche Bundesländer

 

Die Vielseitigkeit der Landwirtschaft in der Heimat erkundeten in diesem Jahr die Absolventen der Landwirtschaftsschule Abteilung Landwirtschaft Wertingen. Sie besuchten dafür 11 der 16 deutschen Bundesländer indem sie innerhalb von 5 Tagen über 2.000 Kilometer zurücklegten.

 

KOMPLETTEN ARTIKEL: http://www.aelf-wt.bayern.de/bildung/landwirtschaft/133303/index.php


Fische statt Schweine: Aquakultur mit tropischen Fischen | Unser Land | BR

Veröffentlicht am 19.03.2016

Eigentlich wollte Familie Oppmann ihren Schweinemastbetrieb vergrößern, doch das scheiterte an der Genehmigung. Daraufhin suchten sie nach anderen, geeigneten Tieren, die sich auf wenig Fläche halten lassen und entschieden sich für Afrikanische Welse. Ein Versuch, den in Bayern noch keiner gewagt hat.
Afrikanische Welse | Bild: Bayerisches Fernsehen

http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/unser-land/fischmast-welse-100.html

oder

https://www.youtube.com/watch?v=XhB20It5-BQ


Afrikanische Welse im unterfränkischen Burggrumbach

Zum bayernweiten Tag des offenen Hofes am 15. Juni hatten die Betriebe der Familien Rudi Oppmann und Burkhard Ziegler eingeladen. Bei herrlichstem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen kamen einige tausend Besucher, um sich von den beiden Landwirten durch die Aquakulturanlage mit Pflanzenkläranlage und das Biogasgelände führen zu lassen.

Hauptanziehungspunkt war die neu errichtete Aquakulturanlage für afrikanische Welse. Die mit dieser Anlage zusammenhängende sinnvolle Nutzung der Abwärme der dortigen Biogasanlage stellt ein Vorzeigemodell für ganz Bayern dar. Bürgermeister Alois Fischer beglückwünschte die Familien Oppmann und Ziegler zu ihrer innovativen Idee: „Mit eurem Vorzeigemodell repräsentiert ihr die große Bedeutung unseres Ortes als eine der stärksten, landwirtschaftlich geprägten Gemeinden in ganz Bayern in hervorragender Weise.“ Landwirtschaftliche Betriebe über mehrere Generationen so erfolgreich zu führen, zeuge von Stärke, Durchhaltevermögen und einer großen Leidenschaft und Liebe für die täglichen Herausforderungen, betonte Fischer. Mit der Idee, eine Fischzucht aufzubauen, sei nun der Grundstein für die nächsten Generationen gelegt. „Dies ist beispielhaft und zeigt auf, wie enorm wichtig es in der heutigen Landwirtschaft ist, auf mehreren Standbeinen die Zukunft zu sichern“, sagte Bürgermeister Alois Fischer.

Die Aquakulturanlage bietet eine Kapazität für bis zu 40.000 afrikanische Welse. Hier gedeihen sie rund 150 Tage und werden dann regional und überregional vertrieben.

Bild 1: Bürgermeister Alois Fischer im Gespräch mit den Betreibern Rudi Oppmann (links) und Burkhard Ziegler (rechts).

Bild 2: Besucher in der Aquakulturanlage.

Bild 3: Der stellvertretende Kreisobmann Heinrich von Zobel, Bürgermeister Alois Fischer und in Vertretung für den Landrat, Armin Amrehn.

Bild 4: Ein afrikanischer Wels.

Bild 5: Geführter Rundgang durch die Biogasanlage.

Bild 6: Die kleinen Gäste hatten beim Tretschlepperparcours viel Spaß.

(Text und Fotos: Petra Höffler)


Pressedienst vom 03.07.2014

„Frankenwels“ als Weihnachtsbraten?

Erste Aquakultur-Anlage für tropischen Speisefisch in Bayern

München (bbv) – In Burggrumbach, Landkreis Würzburg, hat die erste Anlage zur Erzeugung tropischer Speisefische in Bayern den Betrieb aufgenommen. Die Afrikanischen Welse sollen zu Weihnachten schlachtreif sein.
Der Wels wird in der ersten Aquakultur-Anlage für tropischen Speisefisch in Bayern gezüchtet.      
Der Wels wird in der ersten Aquakultur-Anlage für tropischen Speisefisch in Bayern gezüchtet. © © Pal-Anlagenbau
7000 kleine Afrikanische Welse, rund 15 cm lang und 22 g schwer, hat Rudolf Oppmann in der vergangenen Woche gesetzt. „Der erste Besatz“, sagt er stolz. In den ersten Wochen werden die Fische verhalten gefüttert. „Damit sich die Biologie im Wasser aufbaut.“ Oppermann hat in der letzten Zeit viel gelesen: über Nährstoffkreisläufe, Wasseraufbereitung und eben über Afrikanische Welse. Die Tiere sind robust und anspruchslos mit hoher Fleischqualität, benötigen allerdings eine Wassertemperatur von 27 Grad Celsius. In Burggrumbach kommt die Wärme zum Beheizen der Becken von der Biogasanlage des benachbarten Hofes. „Wir wollten die anfallende Wärme nutzen“, sagt Oppmann. Geflügelhaltung sei angesichts einer Federallergie nicht in Frage gekommen – da kam der Familie die Idee mit den tropischen Fischen.

„Wir haben den Afrikanischen Wels zunächst einmal Probe gegessen. Wenn er uns nicht geschmeckt hätte, wären wir nicht in die Haltung eingestiegen“, so der Landwirt, der zudem noch 1.500 Mastschweine im Stall stehen hat.
 
Die erste Warmwasserkreislaufanlage für Speisewelse in Bayern befindet sich in einer wärmegedämmten Halle. Den Fischen stehen zwanzig Becken mit jeweils  5 Kubikmeter zur Verfügung. Die meisten Prozesse laufen automatisch ab. „Wir wollten die Produktion so organisieren, dass ein nachhaltiger regionaler Stoffkreislauf entsteht“, sagt Dr. Günther Scheibe, Geschäftsführer der PAL Anlagenbau GmbH, die das System aufgebaut hat. Das gesamte Wasser wird ein bis zweimal pro Stunde umgepumpt, dabei werden Kot- und Futterreste abgefiltert und biologisch gereinigt. Einmal am Tag wird das verschmutzte Wasser in eine speziell angepasste Pflanzenkläranlage abgelassen. Nach der Pflanzenklärung kann ein Teil des Wassers wieder für die Fische genutzt werden, der Rest ist so sauber, dass er in den angrenzenden Bach abgegeben werden kann.

Die monatlich eingesetzten Jungfische benötigen circa 140 bis 150 Tage um auf 1,5 Kilogramm heranzuwachsen. In dieser Zeit verbrauchen sie etwa 1,35 kg Futter. Zu Weihnachten sollen die ersten Afrikanischen Welse aus Bayern schlachtreif sein. Der größte Teil wird zur Schlachtung und Weiterverarbeitung nach Thüringen gehen. Dort hat sich die Familie dem Erzeugerverbund Fischgut  Nord/Mitte angeschlossen, der auch die Jungfische und das Futter liefert und die Vermarktung organisiert. Einen kleinen Teil wollen die Oppmanns selbst an die Gastronomie vor Ort oder ab Hof vermarkten.

Die Afrikanischen Welse sollen zu Weihnachten schlachtreif sein.           
Die Afrikanischen Welse sollen zu Weihnachten schlachtreif sein.© © Pal-Anlagenbau
Die Erzeugung von Fischen in Aquakulturen ist ein steigender Trend. In rund 6 100 deutschen Aquakulturbetrieben wurden im Jahr 2013 etwa 20.400 Tonnen Fisch und rund 5.000 Tonnen Muscheln erzeugt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist damit die Erzeugung von Fischen in Aquakultur im Vergleich zu 2012 um rund 4,2 % gestiegen. Die größten Steigerungen konnten beim Elsässer Saibling und beim Afrikanischen Raubwels beobachtet werden. Bei einem Zuwachs von 19,9 % lag die produzierte Menge an Elsässer Saibling bei rund 1 500 Tonnen. Circa 700 Tonnen Afrikanischer Raubwels wurden in deutscher Aquakultur erzeugt. Im Vorjahr waren es etwa 430 Tonnen (+ 61,8 %).

Die bayerischen Aquakulturbetriebe erzeugten im Jahr 2013 knapp 6.400 Tonnen Speisefisch. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes entfielen dabei gut 70 Prozent der Produktion auf den Gemeinen Karpfen (2.339 Tonnen bzw. 36,8 Prozent) sowie die Regenbogen- und Lachsforelle (2.253 Tonnen bzw. 35,4 Prozent). Im nächsten Jahr werden 120 t „Frankenwels“ aus Burggrumbach dazu kommen.

Do. 12. Juni 2014 BURGGRUMBACH - Quelle: Mainpost

Wo bald afrikanische Fische leben

Gewähren Einblick: Sie ist bayernweit die erste ihrer Art, die neue Warmwasserkreislaufanlage ... Foto: Bayerischer Bauernverband

 

Heiße Luft aus Afrika beherrscht diese Woche das Klima in der Region. Ebenfalls aus Afrika kommen die Gäste, die bei Familie Oppmann einziehen werden: Afrikanische Welse. Sie sollen ein neues Zuhause in Burggrumbach finden, in der ersten Anlage für Speisewelse in ganz Bayern.


Und wie kommt man ausgerechnet auf den Wels? „Nachdem unser Sohn Simon den Beruf des Landwirts erlernt, haben wir nach einem weiteren sicheren Standbein für die Zukunft gesucht“, sagt Elfriede Oppmann. Etwas mit Perspektive, das ausbaufähig ist.


 Nicht einfach, denn die Flächen für den Ackerbau würden immer weniger. Der Betrieb habe bereits einiges an Fläche verloren. Auch die bestehende Schweinemast mit 1500 Mastschweinen ließe sich aufgrund der Ortsnähe nicht weiter ausbauen. „Da waren mein Mann und mein Sohn auf einer Messe und haben den Wels kennengelernt“, erzählt sie.


 Vor dem Hintergrund des immer weiter steigenden Fischbedarfs und des immer knapper werdenden Angebots beschäftigt sich die Familie seit 2010 mit dem Wärme liebenden Süßwasserfisch. Rudi Oppmann informierte sich umfassend bei Fachveranstaltungen, besuchte bereits bestehende Anlagen in den neuen Bundesländern und ließ sich ausführlich beraten. „Wichtig war uns, den Wels so zu produzieren, dass ein regionaler, nachhaltiger Stoffkreislauf entsteht“, sagt er.


 Da war es gut, dass gleich neben dem eigenen Betrieb Landwirt Burkhard Ziegler eine Biogasanlage betreibt. Die Wärme dieser Anlage wird künftig genutzt, um die Fischbecken in der neuerrichteten Halle auf 27 Grad zu temperieren. „Ohne diese Wärme wäre das ganze System viel zu teuer“, sagt die Bäuerin.


 Und so begann die Familie im Dezember 2013 mit dem Neubau der Anlage. Inzwischen ist viel passiert. Die Warmwasserkreislaufanlage befindet sich in einer wärmegedämmten Halle. „Nur ein Teil des Wassers in den Becken wird erneuert, der Rest aufbereitet“, erklärt sie. Nachhaltigkeit bedeutet den Betreibern viel.


 Mit einer großen Pumpe wird das gesamte Wasser stündlich ein- bis zweimal umgepumpt. „Dabei werden Ausscheidungen und Futterreste herausgefiltert und biologisch gereinigt“, erklärt Rudi Oppmann. Auf dem Dach der Halle sitzen Fotovoltaikmodule, die zum großen Teil den Eigenbedarf an Strom decken.


 Gefüttert wird mit einem Fertigfutter, das neben Getreide und Soja auch Fischmehl enthält. Weder Antibiotika noch andere Medikamente oder gar Wachstumsförderer kommen zum Einsatz, versichert der Landwirt. Ein halbes Jahr werden sich die Welse in den Burggrumbacher Becken tummeln, dann sind sie mit rund 1500 Gramm Gewicht reif – schlachtreif.


 Die meisten von ihnen werden zur Schlachtung und Weiterverarbeitung nach Thüringen gehen. „Dafür haben wir uns der Genossenschaft Fischgut Mitte angeschlossen“, berichtet die Bäuerin. Aber auch hier in der Region soll der Speisefisch über den bereits bestehenden eigenen Hofladen vermarktet werden.


Sehr vielseitig und gesund sei der Fisch mit seinem festen Fleisch. „Wir probieren ständig etwas aus, haben schon Gulasch, Schaschlik und Rouladen gemacht“, sagt sie. Gut sei alles, vor allem falle das Fleisch in der Pfanne nicht auseinander. Zu Weihnachten 2014 wird es dann ersten fränkisch-afrikanischen Wels in der Region zu kaufen geben, hoffen die Betreiber. Und zu Silvester könnte er den traditionellen Karpfen auf den Tellern im Landkreis ablösen.


Tag des offenen Bauernhofes

Derzeit wird auf dem Hof außerhalb der Ortschaft noch fieberhaft gearbeitet. Die Außenanlagen werden hergerichtet und letzte Handgriffe an der Pflanzenkläranlage angelegt. Denn am Tag des offenen Bauernhofes – am kommenden Sonntag, 15. Juni – will man sich zeigen: Dann kann man die gesamte Anlage kennenlernen und den Fisch schon mal probieren. Da wird es Welsbratwürste, Fischsalate und viele weitere Schmankerl geben. Auch wenn die ersten eigentlichen fischigen Bewohner der Anlage erst in etwa zwei Wochen kommen werden. Die Landfrauen des bayerischen Bauernverbandes bieten den Besuchern an diesem tag außerdem ein Schaukochen. Und es gibt Kaffee, Kuchen und Bauernhofeis.


„Der Tag des offenen Hofes ist eine besondere Gelegenheit, direkt vor Ort zu erleben, wie hochwertig die Lebensmittel aus heimischer Erzeugung sind“, betont Kreisbäuerin Martina Wild. „Wir bewirtschaften unsere Felder und Äcker nach hohen Umweltstandards und sind uns der Verantwortung unseres Berufes bewusst“, ergänzt Hermann Brell, der um 10 Uhr den Tag eröffnen wird.


An diesem Tag erhalten die Besucher von 10 bis 17 Uhr auch einen Einblick in die Biogasanlage von Burkhard Ziegler und den Schweinestall der Familie Oppmann.


Weitere Infos zur bundesweiten Aktion „Tag des offenen Hofes“ unter: www.tag-des-offenen-bauernhofes.de.


Afrikanischer Wels

Der „Clarias gariepinus“, wie der offizielle Name des afrikanischen Wels lautet, ist ein exotischer Verwandter des einheimischen Welses. Die Wärme liebende Süßwasserfischart, die ursprünglich in Afrika und Teilen Asiens verbreitet war, kann aufgrund des Klimas in unseren Breiten nur in geschlossenen Gebäuden bei konstant warmen Raumtemperaturen gehalten werden.


Das rötliche Filet des Zuchtwelses ist mit einem geringen Fettanteil und dem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren ernährungsphysiologisch wertvoll. Es enthält keine Gräten und schmeckt kaum nach Fisch, sagen Experten. Seinen Geschmack bekommt das Fleisch durch Gewürze, Marinade oder Räuchern.